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39. Klassische Auktion

AT-1220 Wien, Kagraner Platz 9  

Versteigerung am Donnerstag, 4. Mai 2023 ab 17:00  | Auktion beendet

Abgeschlossen | Präsenzauktion
Los: 830

Seitenschloss-Doppelflinte J. Purdey & Sons - London Kal. 12/65 #23974 mit Wechsellauf Kal. 12/65 #23975, § C +ACC

Startpreis 4.000 EUR
Ergebnis:
4.000 EUR

Lauflänge 74 cm (29"), Schaftlänge 36,5 cm (14,25"), Gesamtlänge 115 cm (45,5"), Choke 1/4 & 1/2 (IM & M), Gewicht 2,9 kg, Baujahr 1930, britischer und tschechischer Beschuss, Zustand 3
Demibloc Läufe, konkave Schiene, beschriftet als Nr. 1 eines Paares, Ejektoren, dritte Zuhaltung, Basküle mit feiner Rosen- und Arabeskengravur, innen mit Spuren der Härtungsfarben, selbst öffnende Seitenschlosse mit vorliegenden Federn, Fangstangen, Spannanzeiger, Gasauslassventile, von vorne eingesetzte Zündstifte, automatische Schiebesicherung am Kolbenhals, Doppelabzug, schön gemaserter Nussholzschaft, gerader Griff mit Tropfen, goldenes Schaftmonogrammplättchen graviert mit Monogramm, belederte Gummikappe, Vorderschaft mit Anson-Drücker, in der lederbezogenen Eichenholzkassette des Herstellers mit Handelsetikett und Messingecken, Purdey Ölfläschchen, Purdey Abschlagpatronen, zweiteiligem Purdey Holz-Putzstock mit verschiedenen Bürstenaufsätzen.
Der beiliegende Wechsellauf mit aufsteigenenden Nummern (Seriennummer als auch Laufhaken) ist aber nicht angepasst, ebenfalls mit 1 beschriftet, hat aber abweichende Ausführung, möglicherweise aus Orginalteilen der Nummer 2 nachgebaut, tschechischer Nachbeschuss von 1956 und 1966.
James Purdey war tätig für Joseph Manton, den Londoner Waffenhersteller seiner Zeit schlechthin, bekannt für seinen Hang zu Perfektion. Mit seinen gesammelten Erfahrungen und Wissen machte er sich schließlich selbstständig und eröffnete schließlich 1814 sein erstes Geschäft in der Princes Street. Bereits 1826 übersiedelte er in die Oxford Street und übernahm dort die Liegenschaft von Joseph Manton der zuvor nach misslungenen Aufträgen Bankrott ging. Die Prämisse nach höchster Qualität zu fertigen war von Beginn an Teil des Wirkens von James Purdey und so konnte man sich ab 1838 darüber erfreuen, auch Queen Victoria als Kundin gewonnen zu haben. 1883 übersiedelte man nach erfolgreichen Wachstum nach Audley House, wo sich das Unternehmen bis heute befindet. Purdey war bereits im 19. Jahrhundert qualitativ an der Spitze der Waffenhersteller angelangt. Das Unternehmen steht für höchste Fertigungsgüte und geschichtsträchtige Innovationen. Neben der Purdeynase und dem doppelten Purdey Laufhaken, als Verriegelung für Kipplaufwaffen, steht die Marke für das Sinnbild einer selbstöffnenden Flinte. Die ursprünglich durch Frederick Beesley patentierte Mechanik wurde durch Purdey gekauft, adaptiert und technisch wie marktwirtschaftlich perfektioniert. Der Übergang aus der Zeit von Schlossen mit externen zu innen liegenden Hahn (nunmehr Hammer) wurde für Purdey zum vollen Erfolg. Das Unternehmen überstand die Wirtschaftskrise und die beiden Weltkriege und wurde über mehrere Generationen durch Nachfahren von der Familie geführt. Die Eigentumsmehrheit selbst ging 1946 von der Purdey Familie an Hugh & Victor Seely, welche wiederum an Richard Beaumont übertrugen. 1948 nutzte man die Möglichkeit und kaufe Woodward & Sons. In Zeiten eines immer bedeutenden amerikanischen Marktes gewann das Unternehmen so an Technik und know-how in einem Segment das innerbetrieblich noch mit Potential behaftet war: die Bockflinten. Aber auch die zuvor untypischen individuellen Gravuren wurden im Unternehmen immer anerkannter und die Bedeutung von maßgeschneiderten Luxuswaffen gänzlich neu ausgerichtet. Die Geschicke des Unternehmens blieben mit den Familien Purdey und Beaumont verbunden, auch über einen Verkauf 1994 an die Richemont Gruppe (Compagnie Financière Richemont SA) hinaus. In den vergangen Jahren gewann auch die Herstellung sportlicher Waffen (Purdey Sporter) immer mehr an Bedeutung.