Lauflänge 72 cm (28,25"), Schaftlänge 35 cm (13,75"), Gesamtlänge 113,5 cm (44,75"), Choke 3/4 & voll (IM & F), Gewicht 3,3 kg, Baujahr 1957, spanischer Beschuss, Zustand 2
Demibloc Läufe, guillochierte Schiene, Messingkorn, Ejektoren, automatische Schiebesicherung am Kolbenhals, Doppelabzug mit Ausweichzüngel, buntgehärtete Basküle mit Rosenbouquet- und Arabeskengravur, verstärkte Laufflanken, von Hand herausnehmbare Seitenschlosse mit vorliegenden Federn, Fangstangen, Spannanzeigern, vergoldete Schlossteile, Gasauslassventile, von vorne eingesetzte Zündstifte, wunderschön gemaserter Nussholzschaft mit geradem Griff und Tropfen, verschnittenes Schaftende, Vorderschaft mit Anson-Drücker, Gold nummeriert auf allen Waffenteilen, in einem Lederkoffer für Schwesternflinten mit Reinigungsuntensilien und Auslieferungspapieren.
Ausnehmend gut erhaltenes Pärchen der von H&H inspirierten Flinte, nur Nummer 1 hat bei abgenommenem Vorderschaft minimales Spiel.
Die Abkürzung AyA steht für die Gründer des im spanischen Eibar angesiedelten Waffenherstellers. Aguirre y Aranzabal lauteten die Namen der ursprünglichen Büchsenmacher die 1915 AyA hervorriefen. In ähnlichen Schüben wie es sich einst in Birmingham, und auch später in Belgien, zutrug florierte die spanische Waffenerzeugung in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Bereits in den 50-er wurden fünfstellige Stückzahlen pro Jahr gefertigt. Es wird AyA nachgesagt sogar als mögliche Auftragsfertiger für Holland & Holland in Erwägung gezogen zu werden. Die einstige Rückkaufspolitik von H&H von indischen Beständen zum Wiedervertrieb oder der Fertigung von Boxlock-Flinten außer Haus, sind nur ein Indiz dafür, dass dies nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Unzweifelhaft ist jedenfalls die erfolgreiche Adaptierung der bekannten Holland & Holland Schlosselemente zur Fertigung von AyA Flinten. Die beliebten Schlosse (ob in einfacher oder im von Hand herausnehmbaren Ausführung) erfreuen sich bis heute weltweiter Beliebtheit und zählen nach wie vor zum Stand der Technik bei Seitenschloss-Doppelflinten. Die einst blühende spanische Waffenfertigung kollabierte über die Jahre immer mehr. Ein Umstand der durch die Desarrollo de Industrias Armeras, SA (DIARM) in den 1980er Jahren auf die Spitze getrieben wurde. AyA war der wohl prominenteste Vertreter in diesem Konglomerat unabhängiger Büchsenmacher und dem letztlich scheiternden Versuch einer staatlich subventionierten Großproduktion im Baskenland. Von den ursprünglich 20 Büchsenmachern konnte sich nur AyA wieder eigenständig erheben. AyA fokussierte vollständig auf den Bereich der qualitativen Fertigung und konnte es so schaffen sich von der Masse an in Vergessenheit geratenen spanischen Hersteller abzuheben.

Sparte: Flinten