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22. Klassische Auktion

AT-1220 Wien, Kagraner Platz 9  

Versteigerung am Donnerstag, 20. April 2017 ab 16:00  | Auktion beendet

Abgeschlossen | Präsenzauktion
Los: 24

Roth-Theodorovic Mod. 1897, 8 mm Roth 1896, #CC, § B

Startpreis 20.000 EUR
Ergebnis:
20.000 EUR

Von dieser österreichischen Versuchspistole wurde für den zweiten Truppenversuch der Waffengeschichte mit Selbstladepistolen, der in Österreich-Ungarn im Jahr 1898 stattfand, lediglich 10 Stück gefertigt. Außer unserem Exemplar ist weltweit nur ein einziges weiteres Stück bekannt, das 2013 aus der berühmte Sturgess-Sammlung um nahezu US-$ 30.000 in den USA versteigert wurde. Archaisches System mit langem Rohrrücklauf und formschlüssiger Verriegelung mittels asymmetrischem Kamm. Spannabzug, Streifenlader (10 Schuss), Gesamtlänge 265 mm, Lauflänge 170 mm, 4 Züge, Rechtsdrall, mit Fischhaut verschnittene, dunkle Nussholzgriffschalen, Gehäuse samt Schlossplatte, Laufhülse und -mutter sind brüniert. Der Zustand der Laufbohrung ist exzellent. Die Erhaltung des Finish ist bis auf einen größeren Fleck rechts am Gehäuse und kleine Flecken auf den äußeren, blanken Bedienteilen als sehr gut zu bezeichnen. Als Besonderheit weist gegenständliche Waffe oben am Gehäuse, wo sich normalerweise die Seriennummer befindet, eine in Gold eingelegte Königskrone sowie das Monogramm "CC" auf (welches hier ersatzweise als Waffennummer verwendet wird). Es handelt sich demnach aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Repräsentations-Geschenkwaffe für den dänischen Kronprinzen Christian Carl (Christian Carl Frederik Albert Alexander Vilhelm; *26. September 1870 +20. April 1947), der ab 1912 König Christian X. von Dänemark war. Gemäß Einbringer gelangte die Waffe in weiterer Folge noch vor dem Ersten Weltkrieg an das serbische Königshaus, das weitschichtig mit dem dänischen verwandt war. Dass diese Waffe als Geschenk speziell gefertigt wurde, ist unwahrscheinlich. Sie entstand vermutlich vielmehr aus einer vom Truppenversuch zurückgegebenen Waffe. Im Gegensatz zu den Roth-Theodorovic-Pistolen Modell 1895/96 des Truppenversuchs 1897, die von der Heeresverwaltung angekauft und demnach abgenommen wurden, waren die Modelle 1897 für den Truppenversuch 1898 von Roth lediglich an das Militär verliehen und wurden wieder zurückgegeben. Als Geschenkwaffe wurde die Waffe mit einem neuen Finish versehen und dort, wo oben am Gehäuse die Seriennummer angebracht war, das Monogramm "CC" mit der dänischen Königskrone in Gold eingelegt. Auch der zirkopolitierte Sonnenschliff der blanken Teile, der als Qualitätskomponente zu werten ist, weist auf diese Überarbeitung hin und kommt bei Roth-Pistolen sonst nicht vor. Die Wiener Fa. G. Roth war um 1900 eine der leistungsfähigsten und innovativsten Munitionsfabriken weltweit und belieferte eine Unzahl von Staaten mit Patronen und Munitionskomponenten, darunter auch Dänemark, etwa Patronen 8 x 58 R Remington. Sie wollte natürlich auch mit den Pistolen mit ihren Abnehmern in's Geschäft kommen und die Vorlage von Geschenks- und Erprobungswaffen war die logische Folge. Roth-Pistolen wurden von vielen europäischen Staaten erprobt, z.B. von Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen oder Portugal. Siehe dazu MÖTZ/SCHUY, Ursprung der Selbstladepistole, insb. S.443ff. Diese Waffe ist ein extrem rares Spitzenstück der europäischen Entwicklungsgeschichte von Selbstladepistolen, sowohl von der Seltenheit als auch vom Zustand und ihrer Geschichte her - Museumsqualität in jeder Hinsicht! Kein Beschuss, Zustand I-II.