Lauflänge 61 cm (24"), Schaftlänge 37,5 cm (14,5"), Gesamtlänge 104 cm (41"), Gewicht 4,9 kg, Baujahr 1977, österreichischer Beschuss, Zustand 2
Demibloc Läufe mit durchgehend gravierter abgesetzter Viertelschiene beschriftet mit "J. Fanzoj - Arms - Ferlach ", Expressvisier mit 3 zusätzlich aufstellbaren Kimmenblättern, verriegelter Puppenkopf, Auszieher, von vorne eingesetzte Zündstifte, Seitenschlosse mit rückliegenden Federn, Spannanzeigern und Fangstangen, innen zirkopoliert und mit nitrierten Schlossteilen, helle Basküle mit verstärkter Muschellierung, Schiebesicherung auf der Scheibe mit Gold eingelegten "SAFE", diese verlängert bis zum Schaftrücken, vergoldeter Doppelabzug mit Ausweichzüngel, graviertes Stahl-Pistolengriffkäppchen mit Klappe, von erhabenen Laubranken und Arabesken umgebene, im tiefen Relief gestochene Tierstücke von drei Löwen bei der Jagd auf zwei Kaffernbüffel links, drei ziehenden Elefanten rechts, Nashorn am Gehäuseboden und Krokodil am Abzugsbügel, fein gemaserter Walnuss-Schaft mit Tropfen, ovaler Backe, feiner Fischhaut, Vorderschaft mit Deeley Schnäpper, brüchige Gummischaftkappe, in höchster Luxusklasse einzigartig verzierte Großwildwaffe des berühmten Ferlacher Meisters.
Der Name Fanzoj ist historisch tief mit der Gemeinde Ferlach, im Süden Österreichs, verwurzelt. Die ersten Aufzeichnungen über Fanzoj als selbständigen Büchsenmacher lassen sich im Jahre 1750 auffinden. Über die Generationen hinweg entwickelte sich daraus einer der herausragenden Namen der österreichischen Büchsenmachergeschichte. In Zeiten der Monarchie kam den Generationen der Familie das Privileg zu als kaiserlicher Hoflieferant tätig sein zu dürfen. Kaiser Franz Joseph I fand in einer einläufigen Kipplaufbüchse mit Hammer seine Lieblingswaffe, heute bekannt als Ischler Kurzgewehr (Stutzen). Im 20. Jahrhundert durchlebte das Unternehmen, wie viele andere der gleichen Zunft, Höhen und Herausforderungen. Nach den Weltkriegen zog die Produktion in Ferlach beutend an bis in den 1980-er Jahren der Markt übersättigt und durch internationale Konkurrenz ein immer schwierigerer wurde. Fanzoj begegnete dieser Entwicklung mit einer Fokussierung auf hochwertige Waffen, die letztlich 2005 in einer kompletten neuen Anlage als Manufaktur aufging. Heute wird das Unternehmen durch die Geschwister Daniela & Patrick Fanzoj geführt. In der Fusion aus modernster Technik gepaart mit traditioneller Handarbeit werden dort Jagd- und Sammlerwaffen höchster Güte erstellt. Ebenso steht die künstlerische Ausführung durch Gravuren und Verzierungen im Mittelpunkt. Fanzoj zählt, nicht zuletzt durch die außergewöhnliche Gestaltung seiner Meisterwerke, heute zu den anerkanntesten Büchsenmachern der Welt.
Sparte: Sonstige Büchsen