Diese Webseite verwendet Cookies

Wir und bestimmte Dritte verwenden Cookies. Einzelheiten zu den Arten von Cookies,ihrem Zweck und den beteiligten Stellen finden Sie unten und in unserem Cookie Hinweis. Bitte willigen Sie in die Verwendung von Cookies ein, wie in unserem Cookie Hinweis beschrieben, indem Sie auf "Alle erlauben" klicken, um die bestmögliche Nutzererfahrung auf unseren Webseiten zu haben. Sie können auch Ihre bevorzugten Einstellungen vornehmen oder Cookies ablehnen (mit Ausnahme unbedingt erforderlicher Cookies). Cookie Hinweis und weitere Informationen

39. Klassische Auktion

AT-1220 Wien, Kagraner Platz 9  

Versteigerung am Donnerstag, 4. Mai 2023 ab 17:00  | Auktion beendet

Abgeschlossen | Präsenzauktion
Los: 815

Paar Seitenschloss-Doppelflinten AyA - Eibar Mod. No.2 Kal. 12/70 #376732 #376733 § C

Startpreis 4.600 EUR
nicht verkauft

Lauflänge 63,5 cm (25"), Schaftlänge 37,5 cm (14,75"), Gesamtlänge 107,5 cm (42,25"), Choke 1/4 & 1/2 (IC & M), Gewicht 2,9 kg, Baujahr 1971 österreichischer Beschuss, Zustand 2
Demibloc Läufe, schmale guillochierte Schiene Typ Churchill, Messingkorn, Ejektoren, Schiebesicherung am Kolbenhals mit Gold eingelegtem "S", Doppelabzug mit Ausweichzüngel, gerollte Abzugsbügel, buntgehärtete Basküle mit mittelbogiger Arabeskengravur, von Hand herausnehmbare Seitenschlosse mit vorliegenden Federn, Fangstangen, Spannanzeigern, Gasauslassventile, von vorne eingesetzte Zündstifte, ruhig gemaserter Nussholzschaft mit geradem Griff und Tropfen, Gummischaftkappe, Vorderschaft mit Anson-Drücker, mit Krone signiertes Schaftmonogrammplättchen, Gold nummeriert auf allen Waffenteilen, beide Verschlüsse fest. Rechter Lauf der Nummer 1 mit zahlreichen kleinen Kratzspuren in der Brünierung.
In der klassischen Churchill XXV Konfiguration, die der Legende nach bei einem Monte-Carlo Bewerb entstanden ist: Nachdem der 30" Lauf mit Schnee verstopft war und durch den darauffolgenden Schuß beschädigt wurde, kappte der Unglücksschütze den Lauf nach 25" und beendete den Bewerb erfolgreich mit der damals unüblich sehr kurzen Flinte.
Die Abkürzung AyA steht für die Gründer des im spanischen Eibar angesiedelten Waffenherstellers. Aguirre y Aranzabal lauteten die Namen der ursprünglichen Büchsenmacher die 1915 AyA hervorriefen. In ähnlichen Schüben wie es sich einst in Birmingham, und auch später in Belgien, zutrug florierte die spanische Waffenerzeugung in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Bereits in den 50-er wurden fünfstellige Stückzahlen pro Jahr gefertigt. Es wird AyA nachgesagt sogar als mögliche Auftragsfertiger für Holland & Holland in Erwägung gezogen zu werden. Die einstige Rückkaufspolitik von H&H von indischen Beständen zum Wiedervertrieb oder der Fertigung von Boxlock-Flinten außer Haus, sind nur ein Indiz dafür, dass dies nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Unzweifelhaft ist jedenfalls die erfolgreiche Adaptierung der bekannten Holland & Holland Schlosselemente zur Fertigung von AyA Flinten. Die beliebten Schlosse (ob in einfacher oder im von Hand herausnehmbaren Ausführung) erfreuen sich bis heute weltweiter Beliebtheit und zählen nach wie vor zum Stand der Technik bei Seitenschloss-Doppelflinten. Die einst blühende spanische Waffenfertigung kollabierte über die Jahre immer mehr. Ein Umstand der durch die Desarrollo de Industrias Armeras, SA (DIARM) in den 1980er Jahren auf die Spitze getrieben wurde. AyA war der wohl prominenteste Vertreter in diesem Konglomerat unabhängiger Büchsenmacher und dem letztlich scheiternden Versuch einer staatlich subventionierten Großproduktion im Baskenland. Von den ursprünglich 20 Büchsenmachern konnte sich nur AyA wieder eigenständig erheben. AyA fokussierte vollständig auf den Bereich der qualitativen Fertigung und konnte es so schaffen sich von der Masse an in Vergessenheit geratenen spanischen Hersteller abzuheben.